Nebukadnezars Traum von dem großen Standbild
Im zweiten Jahr des Reiches Nebukadnezars hatte Nebukadnezar einen Traum, davon er erschrak, dass er aufwachte. Und
er hieß alle Seher und Weisen und Zauberer und Chaldäer
zusammenfordern, dass sie dem
der hat mich erschreckt; und ich wollte gern wissen, was es für ein Traum gewesen sei. Da
sprachen die Chaldäer
zum König auf chaldäisch: Der König lebe
ewiglich! Sage deinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten.
Der
König antwortete und sprach zu den Chaldäern: ...Werdet ihr mir den
Traum nicht anzeigen und ihn
deuten, so sollt ihr in Stücke zerhauen und
eure Häuser schändlich zerstört werden. Werdet
ihr mir aber den
Traum anzeigen und deuten, so sollt ihr Geschenke,
Gaben und große Ehre von mir haben. Darum so sagt mir
den Traum und
seine Deutung. Sie antworteten wiederum und sprachen: Der König sage seinen Knechten den
Traum, so wollen wir ihn deuten. Der König antwortete und sprach: Wahrlich, ich merke es, dass ihr Frist sucht, weil ihr seht, dass mir's entfallen ist. Aber
werdet ihr mir nicht den Traum sagen, so geht das Recht über euch, als
die ihr Lügen und Gedichte vor mir zu reden euch vorgenommen habt, bis
die Zeit vorübergehe. Darum so sagt mir den Traum, so kann ich merken,
dass ihr auch die Deutung trefft. Da
antworteten die Chaldäer vor dem König und sprachen zu ihm: Es ist kein
Mensch auf Erden, der sagen könne, was der König fordert. So ist auch
kein König, wie groß oder mächtig er sei, der solches von irgend einem
Sternseher, Weisen oder Chaldäer fordere. Denn
was der König fordert, ist zu hoch, und ist auch sonst niemand, der es
vor dem König sagen könne, ausgenommen die Götter, die bei den Menschen
nicht wohnen. Da ward der König sehr zornig und befahl, alle Weisen zu Babel umzubringen. Und
das Urteil ging aus, dass man die Weisen töten sollte; und Daniel samt
seinen Gesellen ward auch gesucht, dass man sie tötete. Da
erwiderte Daniel klug und verständig dem Arioch, dem obersten Richter
des Königs, welcher auszog, zu töten die Weisen zu Babel. Aber
diesen vier Knaben gab Gott Kunst und Verstand in allerlei Schrift und
Weisheit; Daniel aber gab er Verstand in allen Gesichten und Träumen.
Und der König fand sie in allen Sachen, die er sie fragte zehnmal
klüger und verständiger denn alle Sternseher und Weisen in seinem ganzen
Reich. Da
ging Daniel hinein zu Arioch, der vom König Befehl hatte, die Weisen zu
Babel umzubringen, und sprach zu ihm also: Du sollst die Weisen zu
Babel nicht umbringen, sondern führe mich hinein zum König,
Und Arioch zeigte es dem Daniel
an. Da ging Daniel hinein und bat den König, dass er ihm Frist gäbe, damit er
die Deutung dem König sagen möchte. Und Daniel ging heim und zeigte solches an seinen Gesellen, Hananja, Misael und Asarja, dass
sie den Gott des Himmels um Gnade bäten solches verborgenen Dinges
halben, damit Daniel und seine Gesellen nicht samt den andern Weisen zu
Babel umkämen. Da ward Daniel solch verborgenes Ding durch ein Gesicht des Nachts offenbart.
So ist mir solch verborgenes Ding offenbart, nicht durch meine
Weisheit, als wäre sie größer denn aller, die da leben; sondern darum,
dass dem König die Deutung angezeigt würde und du deines Herzens
Gedanken erführest.Darüber
lobte Daniel den Gott des Himmels, fing an und sprach: Gelobt sei der
Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! denn sein ist beides, Weisheit und
Stärke. Er ändert Zeit und Stunde;
er setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen ihre
Weisheit und den Verständigen ihren Verstand;
Solches
ist im Rat der Wächter beschlossen und im Gespräch der Heiligen
beratschlagt, auf dass die Lebendigen erkennen, dass der Höchste Gewalt
hat über der Menschen Königreiche und gibt sie, wem er will, und erhöht
die Niedrigen zu denselben.
Man wird dich von den Leuten stoßen, und du mußt bei den Tieren auf dem
Felde bleiben, und man wird dich Gras essen lassen wie die Ochsen, und
wirst unter dem Tau des Himmels liegen und naß werden, bis über dir
sieben Zeiten um sind, auf dass du erkennst, dass der Höchste Gewalt hat
über der Menschen Königreiche und gibt sie, wem er will,
und man wird dich von den Leuten verstoßen, und sollst bei den Tieren,
so auf dem Felde gehen, bleiben; Gras wird man dich essen lassen wie
Ochsen, bis über dir sieben Zeiten um sind, auf dass du erkennst, dass
der Höchste Gewalt hat über der Menschen Königreiche und gibt sie, wem
er will.er offenbart, was tief und verborgen ist; er weiß, was in der Finsternis liegt, denn bei ihm ist eitel Licht. Ich
danke dir und lobe dich, Gott meiner Väter, der du mir Weisheit und
Stärke verleihst und jetzt offenbart hast, darum wir dich gebeten haben;
denn du hast uns des Königs Sache offenbart. Da
ging Daniel hinein zu Arioch, der vom König Befehl hatte, die Weisen zu
Babel umzubringen, und sprach zu ihm also: Du sollst die Weisen zu
Babel nicht umbringen, sondern führe mich hinein zum König, ich will dem
König die Deutung sagen.
Da
erwiderte Daniel klug und verständig dem Arioch, dem obersten Richter
des Königs, welcher auszog, zu töten die Weisen zu Babel.Arioch
brachte Daniel eilends hinein vor den König und sprach zu ihm also: Es
ist einer gefunden unter den Gefangenen aus Juda, der dem König die
Deutung sagen kann. Der König
antwortete und sprach zu Daniel, den sie Beltsazar hießen: Bist du, der
mir den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung anzeigen kann?
Daniel
fing an vor dem König und sprach: Das verborgene Ding, das der König
fordert von den Weisen,
Gelehrten, Sterndeutern und Wahrsagern, steht in
ihrem Vermögen nicht, dem König zu sagen. Aber
es ist ein
Gott im Himmel, der kann verborgene Dinge offenbaren; der
hat dem König Nebukadnezar angezeigt, was in
künftigen Zeiten geschehen
soll. Mit deinem Traum und deinem
Gesichten, da du schliefest, verhielt sich's also: Du, König, dachtest
auf deinem Bette, wie es doch hernach zugehen würde; und der, so
verborgene Dinge offenbart, hat dir angezeigt, wie es gehen werde. {Daniel.2,22} Er offenbart, was tief und verborgen ist; er weiß, Schenkel waren Eisen, seine Füße waren eines Teils Eisen und eines Teils Ton. Solches
sahst du, bis dass ein Stein herabgerissen ward ohne Hände; der schlug
das Bild an seine Füße, die Eisen und Ton waren, und zermalmte sie. Da
wurden miteinander zermalmt das Eisen, Ton, Erz, Silber und Gold und
wurden wie eine Spreu auf der Sommertenne, und der Wind verwehte sie,
dass man sie nirgends mehr finden konnte. Der Stein aber, der das
Bild
zerschlug, ward ein großer Berg, dass er die ganze Welt füllte. Das ist der Traum. Nun wollen wir die
Deutung vor dem König sagen. Du, König, bist ein König aller Könige, dem der Gott des Himmels Königreich,
Felde und die Vögel
unter dem Himmel in deine Hände gegeben und dir über alles Gewalt
verliehen hat. Du
Und das vierte wird hart
sein wie Eisen; denn gleichwie Eisen alles zermalmt und zerschlägt, ja,
wie Eisen alles zerbricht, also wird es auch diese alle zermalmen und
zerbrechen. Dass du aber gesehen hast
die Füße und Zehen eines Teils Ton und eines Teils Eisen: das wird ein
zerteiltes Königreich sein; doch wird von des Eisens Art darin bleiben,
wie du es denn gesehen hast Eisen mit Ton vermengt. Und
dass die Zehen an seinen Füßen eines Teils Eisen und eines Teils Ton
sind: wird's zum Teil ein starkes und zum Teil ein schwaches Reich sein.
Und dass du gesehen hast Eisen und
Ton vermengt: werden sie sich wohl nach Menschengeblüt untereinander
mengen, aber
sie werden doch nicht aneinander halten, gleichwie sich
Eisen und Ton nicht mengen läßt. Aber
zur Zeit solcher Königreiche wird der Gott des Himmels ein Königreich
aufrichten, das nimmermehr zerstört wird; und sein Königreich wird auf
kein ander Volk kommen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und
verstören; aber es selbst wird ewiglich bleiben; {Daniel.7,14} Der
gab ihm Gewalt, Ehre und Reich, dass ihm alle Völker, Leute und Zungen
dienen sollten. Seine Gewalt ist ewig, die nicht vergeht, und sein
Königreich hat kein Ende.{Daniel.7,27} Aber
das Reich, Gewalt und Macht unter dem ganzen Himmel wird dem heiligen
Volk des Höchsten gegeben werden, des Reich ewig ist, und alle Gewalt
wird ihm dienen und gehorchen.{Jesaja.9,6}
auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem
Stuhl Davids und in seinem Königreich, dass er's zurichte und stärke
mit Gericht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird
tun der Eifer des HERRN Zebaoth.
König antwortete Daniel und sprach: Es ist kein Zweifel, euer Gott
ist ein Gott über alle Götter und ein HERR
über alle Könige, der da kann
verborgene Dinge offenbaren, weil du dies verborgene Ding hast können
werden. Denn es ist
kein andrer Gott, der also erretten kann, als dieser.{Josua.2,11}
Und seit wir solches gehört haben, ist unser Herz verzagt und ist kein
Mut mehr in jemand vor euch; denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im
Himmel und unten auf Erden.{Psalm.86,8} HERR, dir ist keiner gleich unter den Göttern, und ist niemand, der tun kann wie du.{Jesaja.42,8} Ich, der HERR, das ist mein Name; und will meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Götzen.Und
der König erhöhte Daniel und gab ihm große und viele Geschenke und
machte ihn zum Fürsten über die ganze Landschaft Babel und setzte ihn
zum Obersten über alle Weisen zu Babel. {Daniel.2,6}
Werdet ihr mir aber den Traum anzeigen und deuten, so sollt ihr
Geschenke, Gaben und große Ehre von mir haben. Darum so sagt mir den
Traum und seine Deutung.Und
Daniel bat vom König, dass er über die Ämter der Landschaft Babel
setzen möchte Sadrach, Mesach und Abed-Nego; und er, Daniel blieb bei
dem König am Hofe. {Daniel.3,12}
Nun sind da jüdische Männer, welche du über die Ämter der Landschaft
Babel gesetzt hast: Sadrach, Mesach und Abed-Nego; die verachten dein
Gebot und ehren deine Götter nicht und beten nicht an das goldene Bild,
das du hast setzen lassen.
...
Ich, Nebukadnezar, da ich gute Ruhe hatte in meinem Hause und es wohl stand auf meiner Burg, sah
einen
Traum und erschrak, und die Gedanken, die ich auf meinem Bett
hatte, und das Gesicht, so ich gesehen hatte, betrübten mich. Und ich befahl, dass alle Weisen zu Babel vor mich hereingebracht würden, dass sie mir sagten, was der Traum bedeutet. Da
brachte man herein die Sternseher, Weisen, Chaldäer und Wahrsager, und
ich erzählte den Traum vor ihnen; aber sie konnten mir nicht sagen, was
er bedeutete, {Daniel.2,2} Und
er hieß alle Seher und Weisen und Zauberer und Chaldäer
zusammenfordern, dass sie dem König seinen Traum sagen sollten. Und sie
kamen und traten vor den König.bis
zuletzt Daniel vor mich kam, welcher Beltsazar heißt nach dem Namen
meines Gottes, der den Geist der heiligen Götter hat. Und ich erzählte
vor ihm meinen Traum: {Daniel.5,11} Es
ist ein Mann in deinem Königreich, der den Geist der heiligen Götter
hat. Denn zu deines Vaters Zeit ward bei ihm Erleuchtung gefunden,
Klugheit und Weisheit, wie der Götter Weisheit ist; und dein Vater,
König Nebukadnezar, setzte ihn über die Sternseher, Weisen, Chaldäer und
Wahrsager,{Daniel.5,14}
Ich habe von dir hören sagen, dass du den Geist der Götter hast und
Erleuchtung, Verstand und hohe Weisheit bei dir gefunden sei.Beltsazar,
du Oberster unter den Sternsehern, von dem ich weiß, dass du den Geist
der heiligen Götter hast und dir nichts verborgen ist, sage, was das
Gesicht meines Traumes, das ich gesehen habe, bedeutet. {Hesekiel.28,3} siehe, du hältst dich für klüger denn Daniel, dass dir nichts verborgen seiDies aber ist das Gesicht, das ich gesehen habe auf meinem Bette: Siehe, es stand ein Baum mitten im Lande, der war sehr hoch. {Hesekiel.31,3}
Siehe, Assur war wie ein Zedernbaum auf dem Libanon, von schönen Ästen
und dick von Laub und sehr hoch, dass sein Wipfel hoch stand unter
großen, dichten Zweigen.
Und er wurde groß und mächtig, und seine Höhe reichte bis an den Himmel, und er breitete sich aus bis ans
Erde bleiben; er aber soll in eisernen
und ehernen Ketten auf dem Felde im Grase gehen und unter dem Tau des
Himmels liegen und naß werden und sich mit den Tieren auf dem Felde
weiden, bis über ihn sieben Zeiten um sind,Doch
laßt den Stock mit seinen Wurzeln in der Erde bleiben; er aber soll in
eisernen und ehernen Ketten auf dem Felde im Grase und unter dem Tau des
Himmels liegen und naß werden und soll sich weiden mit den Tieren von
den Kräutern der Erde. Und das
menschliche Herz soll von ihm genommen und ein viehisches Herz ihm
gegeben werden, bis dass sieben Zeiten über ihn um sind. {Daniel.7,25}
Er wird den Höchsten Lästern und die Heiligen des Höchsten verstören
und wird sich unterstehen, Zeit und Gesetz zu ändern. Sie werden aber in
sein Hand gegeben werden eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit.Solches
ist im Rat der Wächter beschlossen und im Gespräch der Heiligen
beratschlagt, auf dass die Lebendigen erkennen, dass der Höchste Gewalt
hat über der Menschen Königreiche und gibt sie, wem er will, und erhöht
die Niedrigen zu denselben. {Daniel.2,21}
Er ändert Zeit und Stunde; er setzt Könige ab und setzt Könige ein; er
gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand;Solchen
Traum habe ich, König Nebukadnezar, gesehen; du aber Beltsazar, sage
mir was er bedeutet. Denn alle Weisen in meinem Königreiche können mir
nicht anzeigen, was er bedeute; du aber kannst es wohl, denn der Geist
der heiligen Götter ist bei dir. Da
entsetzte sich Daniel, der sonst Beltsazar heißt, bei einer Stunde lang
und seine Gedanken betrübten ihn. Aber der König sprach: Beltsazar, laß
dich den Traum und seine Deutung nicht betrüben. Beltsazar fing an und
sprach: Ach mein Herr, dass der Traum deinen Feinden und seine Deutung
deinen Widersachern gälte! Der Baum,
den du gesehen hast, dass er groß und mächtig ward und seine Höhe an den
Himmel reichte und dass er sich über die Erde breitete und
seine Äste schön waren und seiner Früchte viel, davon alles zu essen
hatte, und die Tiere auf dem Felde unter ihm wohnten und die Vögel des
Himmels auf seinen Ästen saßen: das
bist du, König, der du so groß und mächtig geworden; denn deine Macht
ist groß und reicht an den Himmel, und deine Gewalt langt bis an der
Welt Ende.
Dass aber der König einen
heiligen Wächter gesehen hat vom Himmel herabfahren und sagen: Haut den
Baum um und verderbt ihn; doch den Stock mit seinen Wurzeln laßt in der
Erde bleiben; er aber soll in eisernen und ehernen Ketten auf dem Felde
im Grase gehen und unter dem Tau des Himmels liegen und naß werden und
sich mit den Tieren auf dem Felde weiden, bis über ihn sieben Zeiten um
sind, das ist die Deutung, Herr König, und solcher
Rat des Höchsten geht über meinen Herrn König: Man
wird dich von den Leuten stoßen, und du mußt bei den Tieren auf dem
Felde bleiben, und man wird dich Gras essen lassen wie die Ochsen, und
wirst unter dem Tau des Himmels liegen und naß werden, bis über dir
sieben Zeiten um sind, auf dass du erkennst, dass der Höchste Gewalt hat
über der Menschen Königreiche und gibt sie, wem er will. Dass
aber gesagt ist, man solle dennoch den Stock des Baumes mit seinen
Wurzeln bleiben lassen: dein Königreich soll dir bleiben, wenn du
erkannt hast die Gewalt im Himmel.
die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.{Matthäus.19,21}
Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe,
was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel
haben; und komm und folge mir nach!Dies alles widerfuhr dem König Nebukadnezar. Denn nach zwölf Monaten, da der König auf der königlichen Burg zu Babel ging, hob
er an und sprach: Das ist die große Babel, die ich erbaut habe zum
königlichen Hause durch meine große Macht, zu Ehren meiner Herrlichkeit.
{Sprüche.16,18} Wer zu Grunde gehen soll, der wird zuvor stolz; und Hochmut kommt vor dem Fall.{Apostelgeschichte.12,23}
Alsbald schlug ihn der Engel des HERRN, darum dass er die Ehre nicht
Gott gab; und ward gefressen von den Würmern und gab den Geist auf.
Ehe
der König diese Worte ausgeredet hatte, fiel eine Stimme von Himmel:
Dir, König Nebukadnezar, wird gesagt: dein Königreich soll dir genommen
werden; und man wird dich von den
Leuten verstoßen, und sollst bei den Tieren, so auf dem Felde gehen,
bleiben; Gras wird man dich essen lassen wie Ochsen, bis über dir sieben
Zeiten um sind, auf dass du erkennst, dass der Höchste Gewalt hat über
der Menschen Königreiche und gibt sie, wem er will. {Daniel.5,21}
und ward verstoßen von den Leuten hinweg, und sein Herz ward gleich den
Tieren, und er musste bei dem Wild laufen und fraß Gras wie Ochsen, und
sein Leib lag unterm Tau des Himmels, und er ward naß, bis dass er
lernte, dass Gott der Höchste Gewalt hat über der Menschen Königreiche
und gibt sie, wem er will.Von
Stund an ward das Wort vollbracht über Nebukadnezar, und er ward
verstoßen von den Leuten hinweg, und er aß Gras wie Ochsen, und sein
Leib lag unter dem Tau des Himmels, und er ward naß, bis sein Haar wuchs
so groß wie Adlersfedern und seine Nägel wie Vogelsklauen wurden.
Nach
dieser Zeit hob ich, Nebukadnezar, meine Augen auf gen Himmel und kam
wieder zur Vernunft und lobte den Höchsten. Ich pries und ehrte den, der
ewiglich lebt, des Gewalt ewig ist und des Reich für und für währt, {Daniel.3,33}
Denn seine Zeichen sind groß, und seine Wunder mächtig, und sein Reich
ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währt für und für.gegen
welchen alle, so auf Erden wohnen, als nichts zu rechnen sind. Er
macht's, wie er will, mit den Kräften im Himmel und mit denen, so auf
Erden wohnen; und niemand kann seiner Hand wehren noch zu ihm sagen: Was
machst du? Zur selben Zeit kam ich
wieder zur Vernunft, auch zu meinen königlichen Ehren, zu meiner
Herrlichkeit und zu meiner Gestalt. Und meine Räte und Gewaltigen
suchten mich, und ich ward wieder in mein Königreich gesetzt; und ich
überkam noch größere Herrlichkeit. Darum
lobe ich, Nebukadnezar, und ehre und preise den König des Himmels; denn
all sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht, und wer stolz
ist, den kann er demütigen. {Daniel.5,20}
Da sich aber sein Herz erhob und er stolz und hochmütig ward, ward er
vom königlichen Stuhl gestoßen und verlor seine Ehre
{Lukas.1,51} Er übet Gewalt mit seinem Arm und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.{Lukas.18,14}
Ich sage euch: Dieser ging hinab gerechtfertigt in sein Haus vor jenem.
Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich
Belsazars Gastmahl - die geheimnisvolle Schrift
König Belsazer machte ein herrliches Mahl seinen tausend Gewaltigen und soff sich voll mit ihnen.
{Daniel.7,1}Im
ersten Jahr Belsazers, des Königs zu Babel, hatte Daniel einen Traum
und Gesichte auf seinem Bett; und er schrieb den Traum auf und verfaßte
ihn also:Und
da er trunken war, hieß er die goldenen und silbernen Gefäße
herbringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem
weggenommen hatte, dass der König mit seinen Gewaltigen, mit seinen
Weibern und mit seinen Kebsweibern daraus tränken. {Daniel.1,2}
Und der HERR übergab ihm Jojakim, den König Juda's, und etliche Gefäße
aus dem Hause Gottes; die ließ er führen ins Land Sinear in seines
Gottes Haus und tat die Gefäße in seines Gottes Schatzkammer.{2
Chronik.36,10} Da aber das HERRN
und machte Zedekia, seinen Bruder zum König über Juda und Jerusalem.Also
wurden hergebracht die goldenen Gefäße, die aus dem Tempel, aus dem
Hause Gottes zu Jerusalem, genommen waren; und der König, seine
Gewaltigen, seine Weiber und Kebsweiber tranken daraus. Und da sie so soffen, lobten sie die goldenen, silbernen, ehernen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter. Eben
zu derselben Stunde gingen hervor Finger wie einer Menschenhand, die
schrieben, gegenüber dem Leuchter, auf die getünchte Wand in dem
königlichen
Saal; und der König ward gewahr der Hand, die da schrieb.
Da entfärbte sich der König, und seine Gedanken erschreckten ihn, dass ihm die Lenden schütterten und die
Beine zitterten. Und
der König rief überlaut, dass man die Weisen, Chaldäer und Wahrsager
hereinbringen sollte. Und er ließ den Weisen zu Babel sagen: Welcher
Mensch diese Schrift liest und sagen kann, was sie bedeute, der soll in
Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette am Halse tragen und der
dritte Herr sein in meinem Königreiche. {Daniel.2,2}
Und er hieß alle Seher und Weisen und Zauberer und Chaldäer
zusammenfordern, dass sie dem König seinen Traum sagen sollten. Und sie
kamen und traten vor den König.{Daniel.4,3}
Und ich befahl, dass alle Weisen zu Babel vor mich hereingebracht
würden, dass sie mir sagten, was der Traum bedeutet.Da wurden alle Weisen des Königs hereingebracht; aber sie konnten weder die Schrift lesen noch die Deutung dem König anzeigen. Darüber erschrak der König Belsazer noch härter und verlor ganz seine Farbe; und seinen Gewaltigen ward bange. Da
ging die Königin um solcher Sache des Königs und seiner Gewaltigen
willen hinein in den Saal und sprach: Der König lebe ewiglich! Laß dich
deine Gedanken nicht so erschrecken und entfärbe dich nicht also! Es
ist ein Mann in deinem Königreich, der den Geist der heiligen Götter
hat. Denn zu deines Vaters Zeit ward bei ihm Erleuchtung gefunden,
Klugheit und Weisheit, wie der Götter Weisheit ist; und dein Vater,
König Nebukadnezar, setzte ihn über die Sternseher, Weisen, Chaldäer und
Wahrsager, {Daniel.4,5}
bis zuletzt Daniel vor mich kam, welcher Beltsazar heißt nach dem Namen
meines Gottes, der den Geist der heiligen Götter hat. Und ich erzählte
vor ihm meinen Traum:darum
dass ein hoher Geist bei ihm gefunden ward, dazu Verstand und Klugheit,
Träume zu deuten, dunkle Sprüche zu erraten und verborgene Sachen zu
offenbaren: nämlich Daniel, den der König ließ Beltsazar nennen. So rufe
man nun Daniel; der wird sagen, was es bedeutet. {Hesekiel.28,3} siehe, du hältst dich für klüger denn Daniel, dass dir nichts verborgen seiDa
ward Daniel hinein vor den König gebracht. Und der König sprach zu
Daniel: Bist du der Daniel, der Gefangenen einer aus Juda, die der
König, mein Vater aus Juda hergebracht hat? Ich
habe von dir hören sagen, dass du den Geist der Götter hast und
Erleuchtung, Verstand und hohe Weisheit bei dir gefunden sei. Nun
habe ich vor mich fordern lassen die Klugen und Weisen, dass sie mir
diese Schrift lesen und anzeigen sollen, was sie bedeutet: und sie
können mir nicht sagen, was solches bedeutet. Von
dir aber höre ich, dass du könnest Deutungen geben und das Verborgene
offenbaren. Kannst du nun die Schrift lesen und mir anzeigen, was sie
bedeutet, so sollst du mit Purpur gekleidet werden und eine golden Kette
an deinem Halse tragen und der dritte Herr sein in meinem Königreiche. Da
fing Daniel an und redete vor dem König: Behalte deine Gaben selbst und
gib dein Geschenk einem andern; ich will dennoch die Schrift dem König
lesen und anzeigen, was sie bedeutet. Herr König, Gott der Höchste hat deinem Vater, Nebukadnezar, Königreich, Macht, Ehre und Herrlichkeit gegeben. {Daniel.2,37}
Du, König, bist ein König aller Könige, dem der Gott des Himmels Königreich, Macht, Stärke und Ehre gegeben hat{Daniel.4,22}
Man wird dich von den Leuten stoßen, und du mußt bei den Tieren auf dem
Felde bleiben, und man wird dich Gras essen lassen wie die Ochsen, und
wirst unter dem Tau des Himmels liegen und naß werden, bis über dir
sieben Zeiten um sind, auf dass du erkennst, dass der Höchste Gewalt hat
über der Menschen Königreiche und gibt sie, wem er will.Und
vor solcher Macht, die ihm gegeben war, fürchteten sich vor ihm alle
Völker, Leute und Zungen. Er tötete wen er wollte; er ließ leben, wen er
wollte; er erhöhte, wen er wollte; er demütigt, wen er wollte. Da sich aber sein Herz erhob und er stolz und hochmütig ward, ward er vom königlichen Stuhl gestoßen und verlor seine Ehre {Apostelgeschichte.12,23}
Alsbald schlug ihn der Engel des HERRN, darum dass er die Ehre nicht
Gott gab; und ward gefressen von den Würmern und gab den Geist auf.und
ward verstoßen von den Leuten hinweg, und sein Herz ward gleich den
Tieren, und er musste bei dem Wild laufen und fraß Gras wie Ochsen, und
sein Leib lag unterm Tau des Himmels, und er ward naß, bis dass er
lernte, dass Gott der Höchste Gewalt hat über der Menschen Königreiche
und gibt sie, wem er will. Und du, Belsazer, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütigt, ob du wohl solches alles weißt, sondern
hast dich wider den HERRN des Himmels erhoben, und die Gefäße seines
Hauses hat man vor dich bringen müssen, und du, deine Gewaltigen, deine
Weiber und
deine Kebsweiber habt daraus getrunken, dazu die silbernen,
goldenen, ehernen, eisernen, hölzernen und
steinernen Götter gelobt, die
weder sehen noch hören noch fühlen; den Gott aber, der deinen Odem und
alle
deine Wege in seiner Hand hat, hast du nicht geehrt. {Daniel.5,2}
Das aber ist die Schrift, allda verzeichnet: Mene, mene, Tekel, U-pharsin. Und sie bedeutet dies: Mene, das ist
Gott hat dein Königreich gezählt und vollendet. Tekel, das ist: man hat dich in einer Waage gewogen und zu
leicht gefunden. Peres, das ist: dein Königreich ist zerteilt und den Medern und Persern gegeben. Da
befahl
derselben Nacht ward der Chaldäer König Belsazer getötet.
Daniels Gesicht von den vier Tieren und dem Menschensohn
für und für währt,Und
siehe, das andere Tier hernach war gleich einem Bären und stand auf der
einen Seite und hatte in seinem Maul unter seinen Zähnen drei große,
lange Zähne. Und man sprach zu ihm: Stehe auf und friß viel Fleisch! Nach
diesem sah ich, und siehe, ein anderes Tier, gleich einem Parder, das
hatte vier Flügel wie ein Vogel auf seinem Rücken, und das Tier hatte
vier Köpfe; und ihm ward Gewalt gegeben. Nach
diesem sah ich in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, das vierte
Tier war greulich und schrecklich und sehr stark und hatte große eiserne
Zähne, fraß um sich und zermalmte, und das übrige zertrat's mit seinen
Füßen; es war auch viel anders denn die vorigen und hatte zehn Hörner. Da
ich aber die Hörner schaute, siehe, da brach hervor zwischen ihnen ein
anderes kleines Horn, vor welchen der vorigen Hörner drei ausgerissen
wurden; und siehe, dasselbe Horn hatte Augen wie Menschenaugen und ein
Maul, das redete große Dinge. {Daniel.11,36}
Und der König wird tun, was er will, und wird sich erheben und
aufwerfen wider alles, was Gott ist; und wider den Gott aller Götter
wird er greulich reden; und es wird ihm gelingen, bis der Zorn aus sei;
denn es muß geschehen, was beschlossen ist.Solches
sah ich, bis dass Stühle gesetzt wurden; und der Alte setzte sich. Des
Kleid war schneeweiß, und das Haar auf seinem Haupt wie reine Wolle;
sein Stuhl war eitel Feuerflammen, und dessen Räder brannten mit Feuer.
brannte.und der anderen Tiere Gewalt auch aus war; denn es war ihnen Zeit und Stunde bestimmt, wie lange
werden sie sehen des Menschen Sohn kommen in der Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit.Der
gab ihm Gewalt, Ehre und Reich, dass ihm alle Völker, Leute und Zungen
dienen sollten. Seine Gewalt ist ewig, die nicht vergeht, und sein
Königreich hat kein Ende. Ich, Daniel, entsetzte mich davor, und solches Gesicht erschreckte mich. Und
ich ging zu der einem, die dastanden, und bat ihn, dass er mir von dem
allem gewissen Bericht gäbe. Und er redete mit mir und zeigte mir, was
es bedeutete. {Daniel.7,10}
Und von ihm her ging ein langer feuriger Strahl. Tausend mal tausend
dienten ihm, und zehntausend mal zehntausend standen vor ihm. Das
Gericht ward gehalten, und die Bücher wurden aufgetan.Diese vier großen Tiere sind vier Reiche, so auf Erden kommen werden. Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich einnehmen und werden's immer und ewiglich besitzen. {Daniel.7,22}
bis der Alte kam und Gericht hielt für die Heiligen des Höchsten, und
die Zeit kam, dass die Heiligen das Reich einnahmen.Darnach
hätte ich gern gewußt gewissen Bericht von dem vierten Tier, welches
gar anders war denn die anderen alle, sehr greulich, das eiserne Zähne
und eherne Klauen hatte, das um sich fraß und zermalmte und das übrige
mit seinen Füßen zertrat; {Daniel.7,7} Nach
diesem sah ich in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, das vierte
Tier war greulich und schrecklich und sehr stark und hatte große eiserne
Zähne, fraß um sich und zermalmte, und das übrige zertrat's mit seinen
Füßen; es war auch viel anders denn die vorigen und hatte zehn Hörner.und
von den zehn Hörnern auf seinem Haupt und von dem andern, das
hervorbrach, vor welchem drei abfielen; und das Horn hatte Augen und ein
Maul, das große Dinge redete, und war größer, denn
Er
sprach also: Das vierte Tier wird das vierte Reich auf Erden sein,
welches wird gar anders sein denn alle
Reiche; es wird alle Lande
fressen, zertreten und zermalmen. Die
Zehn Hörner bedeuten zehn Könige, so aus
dem Reich entstehen werden.
Nach ihnen aber wird ein anderer aufkommen, der wird gar anders sein
denn die
sich unterstehen, Zeit und Gesetz zu ändern. Sie werden aber in
sein Hand gegeben werden eine Zeit und zwei
Zeiten und eine halbe Zeit. {Offenbarung.13,5} Und
es ward ihm gegeben ein Mund, zu reden große Dinge und Lästerungen, und
ward ihm gegeben, dass es mit ihm währte zweiundvierzig Monate lang.{Daniel.12,7} Und
ich hörte zu dem in leinenen Kleidern, der über den Wassern des Flusses
stand; und er hob seine rechte und linke Hand auf gen Himmel und schwur
bei dem, der ewiglich lebt, dass es eine Zeit und zwei Zeiten und eine
halbe Zeit währen soll; und wenn die Zerstreuung des heiligen Volkes ein
Ende hat, soll solches alles geschehen.{Daniel.4,13}
Und das menschliche Herz soll von ihm genommen und ein viehisches Herz
ihm gegeben werden, bis dass sieben Zeiten über ihn um sind.Darnach
wird das Gericht gehalten werden; da wird dann seine Gewalt weggenommen
werden, dass er zu Grund vertilgt und umgebracht werde. Aber
das Reich, Gewalt und Macht unter dem ganzen Himmel wird dem heiligen
Volk des Höchsten gegeben werden, des Reich ewig ist, und alle Gewalt
wird ihm dienen und gehorchen. Das
war der Rede Ende. Aber ich, Daniel, ward sehr betrübt in meinen
Gedanken, und meine Gestalt verfiel; doch behielt ich die Rede in meinem
Herzen.
Daniels Gesicht vom Widder und Ziegenbock
Im dritten Jahr des Königreichs des Königs Belsazer erschien mir, Daniel, ein Gesicht nach dem, so mir zuerst erschienen war. Ich war aber in solchem Gesicht zu Schloß Susan im Lande Elam, am Wasser Ulai. Und
ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, ein Widder stand vor dem
Wasser, der hatte zwei hohe Hörner, doch eins höher denn das andere, und
das höchste wuchs am letzten. Ich
sah, dass der Widder mit den Hörnern stieß
gegen Abend, gegen
Mitternacht und gegen Mittag; und kein Tier konnte vor ihm bestehen noch
von seiner
Hand errettet werden, sondern er tat, was er wollte, und
ward groß. Und indem ich darauf
merkte, siehe, da
kommt ein Ziegenbock vom Abend her über die ganze
Erde, dass er die Erde nicht berührte; und der Bock
hatte ein
ansehnliches Horn zwischen seinen Augen.
Und
er kam bis zu dem Widder der zwei Hörner hatte, den ich stehen sah vor
dem Wasser, und er lief in seinem Zorn gewaltig auf ihn zu. Und
ich sah ihm zu, dass er hart an den Widder kam, und er ergrimmte über
ihn und stieß den Widder und zerbrach ihm seine zwei Hörner. Und der
Widder hatte keine Kraft, dass er vor ihm hätte können bestehen; sondern
er warf ihn zu Boden und zertrat ihn und niemand konnte den Widder von
seiner
Hand erretten. Und der
Ziegenbock ward sehr groß. Und da er am stärksten geworden war, zerbrach
das große Horn, und wuchsen ihm an seiner Statt vier ansehnliche gegen
die vier Winde des Himmels. {Daniel.7,6}
Nach diesem sah ich, und siehe, ein anderes Tier, gleich einem Parder,
das hatte vier Flügel wie ein Vogel auf seinem Rücken, und das Tier
hatte vier Köpfe; und ihm ward Gewalt gegeben.{Daniel.11,4}
Und wenn er aufs Höchste gekommen ist, wird sein Reich zerbrechen und
sich in alle vier Winde des Himmels zerteilen, nicht auf seine
Nachkommen, auch nicht mit solcher Macht, wie sie gewesen ist; denn sein
Reich wird ausgerottet und Fremden zuteil werden.Und aus einem wuchs ein kleines Horn; das ward sehr groß gegen Mittag, gegen Morgen und davon und von den Sternen zur Erde und zertrat sie. Ja es wuchs bis an den Fürsten des Heeres und nahm von
Sünde willen, dass es die Wahrheit zu Boden schlüge und, was es tat, ihm
gelingen musste. Ich hörte aber
einen
Heiligen reden; und ein Heiliger sprach zu dem, der da redete: Wie
lange soll doch währen solch Gesicht vom täglichen Opfer und von der
Sünde, um welcher willen diese Verwüstung geschieht, dass beide, das
Heiligtum
und das Heer zertreten werden? Und er antwortete mir: Bis zweitausend dreihundert Abende und Morgen um
sind; dann wird das Heiligtum wieder geweiht werden. Und da ich, Daniel, solch Gesicht sah und hätte es gern verstanden, siehe, da stand's vor mir wie ein Mann. Und
ich hörte mitten vom Ulai her einen mit Menschenstimme rufen und
sprechen: Gabriel, lege diesem das Gesicht aus, dass er's verstehe! {Daniel.9,21} Eben
da ich so redete in meinem Gebet, flog daher der Mann Gabriel, den ich
zuvor gesehen hatte im Gesicht, und rührte mich an um die Zeit des
Abendopfers.Und
er trat nahe zu mir. Ich erschrak aber, da er kam, und fiel auf mein
Angesicht.
Er aber sprach zu mir: Merke auf, du Menschenkind! denn dies
Gesicht gehört in die Zeit des Endes. {Daniel.10,9} das Ende hat
seine bestimmte Zeit. Der Widder mit den zwei Hörnern, den du gesehen hast, sind die Könige in
Medien und Persien. Der Ziegenbock aber ist der König in Griechenland. Das Horn zwischen seinen Augen ist
der erste König. Dass
aber vier an seiner Statt standen, da es zerbrochen war, bedeutet, dass
vier Königreiche aus
dem Volk entstehen werden, aber nicht so mächtig,
wie er war. In der letzten Zeit ihres Königreiches, wenn die Übertreter überhandnehmen, wird aufkommen ein frecher und tückischer König. {Daniel.11,21}
An des Statt und richtete aus des Königs Geschäft. Und verwunderte mich des
Gesichts; und war niemand da, der mir's
auslegte.
Daniels Zubereitung für weitere Weissagungen
Im
dritten Jahr des Königs Kores aus Persien ward dem Daniel, der
Beltsazar heißt, etwas offenbart, das gewiss
traurig drei Wochen lang.
Ich aß keine leckere Speise, Fleisch und Wein kam nicht in meinen Mund, und salbte mich auch nie, bis die drei Wochen um waren. Und am vierundzwanzigsten Tage des Monats war ich bei dem großen Wasser Hiddekkel
und hob meine Augen auf und sah, und siehe, da stand ein Mann in Leinwand und hatte einen goldenen Gürtel
um seine Lenden. Hesekiel.9,2}
Und siehe, es kamen sechs Männer auf dem Wege vom Obertor her, das
gegen Mitternacht steht; und ein jeglicher hatte eine schädliche Waffe
in seiner Hand. Aber es war einer unter ihnen der hatte Leinwand an und
ein Schreibzeug an seiner Seite. Und sie gingen hinein und traten neben
den ehernen Altar.{Offenbarung.1,13}
und mitten unter die sieben Leuchtern einen, der war eines Menschen
Sohne gleich, der war angetan mit einem langen Gewand und begürtet um
die Brust mit einem goldenen Gürtel.Sein
Leib war wie Türkis, sein Antlitz wie ein Blitz, seine Augen wie
feurige Fackeln, seine Arme und Füße wie helles, glattes Erz, und seine
Rede war wie ein großes Getön. Ich,
Daniel, aber sah solch Gesicht allein, und die Männer, so bei mir waren,
sahen's nicht; doch fiel ein großer Schrecken über sie, dass sie flohen
und sich verkrochen. Und ich blieb
allein und sah dies große Gesicht. Es blieb aber keine Kraft in mir, und
ich ward sehr entstellt und hatte keine
Kraft mehr. Und ich hörte seine Rede; und in dem ich sie hörte, sank ich ohnmächtig auf mein Angesicht zur
Hand rührte mich an und half mir auf die Kniee und auf die Hände, und
er sprach zu mir: Du, lieber Daniel,
merke auf die Worte, die ich mit
dir rede, und richte dich auf; denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und da
er
solches mit mir redete, richtete ich mich auf und zitterte. Und
er sprach zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel;
denn von dem ersten Tage
an, da du von Herzen begehrtest zu verstehen und dich kasteitest vor
deinem Gott,
sind deine Worte erhört; und ich bin gekommen um
deinetwillen.
Aber der Fürst des
Königreiches im Perserland hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und
siehe, Michael,
der vornehmsten Fürsten einer, kam mir zu Hilfe; da
behielt ich den Sieg bei den Königen in Persien. {Daniel. aber komme ich, dass ich dich unterrichte, wie es deinem Volk hernach
gehen wird; denn das Gesicht wird erst
zur Erde und schwieg still. Und
siehe, einer, gleich einem Menschen, rührte meine Lippen an. Da tat ich
meinen
Mund auf und redete und sprach zu dem, der vor mir stand:
Mein
HERR, meine Gelenke beben mir über dem Gesicht, und ich habe keine Kraft
mehr; {Jesaja.6,7} und Knecht meines HERRN mit meinem HERRN reden, weil nun keine
Kraft mehr in mir ist und ich auch keinen
Odem mehr habe? Da rührte einer, gleich wie ein Mensch gestaltet, mich abermals an und stärkte mich und
sprach: Fürchte dich nicht, du lieber Mann! Friede sei mit dir! Und sei
getrost, sei getrost! Und als er mit mir
redete, ermannte ich mich und
sprach: Mein HERR rede! denn du hast mich gestärkt. {Offenbarung.1,17} gekommen bin? Jetzt will ich
wieder hin und mit dem Fürsten in Perserland streiten; aber wenn ich
wegziehe,
geschrieben ist, was gewiss geschehen wird.
Und es ist keiner, der mir hilft wider jene, denn euer Fürst
Michael,
(
Quelle: "Lutherbibel, 1912, Bibel-Online.net", Auszüge aus dem Buch "Daniel")
Wird
der Traumdeuter Daniel tatsächlich in den letzten Tagen wiederkehren,
wie von dem Engel im Neuen Testament angekündigt? Wurde er eventuell
schon wiedergeboren? Und wie sieht es
mit den anderen Propheten aus, die den heiligen Schriften zufolge in
den Letzten Tagen wiederkehren sollen, bevor Jesus "mit den Wolken
wiederkehrt"? Angeblich soll der Prohet Eljas auch in den Letzten Tagen
der Wiederkunft Christi vorausgehen.
Eines
scheinen die Propheten in den Letzten Tagen jedoch alle in der Bibel
mit auf den Weg zu bekommen: den Unglauben der Gottlosen. Im Falle von
Daniel lesen wir hierzu im Neuen Testament:
"Die, die
Gott die Treue gebrochen haben, werden es nicht verstehen; aber die
Männer, denen Gott Weisheit gegeben hat, werden es begreifen." (Buch Daniel, 12.10)
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Wird der Traumdeuter wie angekündigt zurückkehren in den "Letzten Tagen"?