Tatsache ist jedenfalls, dass wir ohne die Lehre der Vergebung aus dem Neuen Testament keine Frieden auf der
Welt bekommen werden. Vergebung ist eine der wichtigsten Lehren und Prüfungen, die wir auf diesem Planeten
zu bestehen haben.
Jeder Mensch auf diesem Planeten wird früher oder später geprüft, ob er der Vergebung fähig ist. Er kann seine
Reife und Entwicklung beim Verhalten gegenüber seinen Mitbürgern beweisen. Doch ein Großteil der Menschheit
ist
dessen bis heute nicht fähig. Man erachtet es als richtig ein anderes
Land anzugreifen, unter dem Vorwand der Vergeltung, am Stammtisch, in
der Politik und außerhalb. Ein Mensch widerfährt Unrecht durch einen
anderen: Anstelle zu vergeben suchen wir allzu oft eine Möglichkeit, das
Unrecht des anderen durch eigene Taten büßen zu lassen, anstelle, wie
es von Jesus gelehrt wird, diesem die Hand zu reichen und ihm zu
vergeben. Daraus resultiert weiterer Hass und weitere Zwietracht. Um
Vergebung üben zu können, müssen wir wohl erst einmal lernen, uns an die
eigene Nase zu fassen. Denn im Neuen Testament lesen wir die Aussagen
von Jesus: "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein"
(Johannes 8:7).
Wir alle
machen in der Zeit des Lebens (teilweise schwerwiegende) Fehler, die wir
gerne im Nachhinein rückgängig machen würden, was nicht möglich ist.
Nur wenn wir es lernen, Vergebung zu üben, im Großen und im Kleinen, dann wird diese Welt eine Bessere.
Doch
davon sind wir noch weit entfernt. Die alten Fehler des Einen werden
immer wieder propagandamäßig empor gehoben, anstelle einen Neuanfang zu
wagen. Auch das Ausführen der Todesstrafe in vielen Ländern unserer Welt, wie in einigen Bundesstaaten der USA, zeigt eine Gesellschaft, die mehr auf Rache als auf Vergebung aus ist.
Es
klingt verständlich, wenn man jemanden den Tod wünscht, der vielleicht
einen nahen Familienangehörigen auf dem Gewissen hat. Aber die Spirale
der Gewalt wird kein Ende nehmen, wenn wir es nicht lernen, uns von den
Taten der Verbrecher, die wir zuweilen selber sind, zu unterscheiden. Denn nur durch das Abhaken alter Belastun-
gen und Zwietracht
werden wir diese Lektion bestehen. Auf das die Welt eine Bessere wird.
Denn es ist sicherlich nicht Sinn der Sache, wenn ein Straftäter die Rechtfertigung seiner Taten
beim Verhalten des eigenen rachesüchtigen Staates sucht. Nach dem Motto "Warum soll ich ohne Rache sein, wenn es mein Staat auch nicht ist / Warum soll ich ohne Sünde sein, wenn es mein Staat auch nicht ist". Ebenso wie man seine Kinder nicht durch Gewalt zu besseren Menschen erziehen kann. Der mögliche kurzfristige Erfolg, bedingt durch Ein-
schüchterung, wird sich langfristig rächen.
In der Bibel lesen wir "Und vergib uns unsere Schuld, wie wir unseren Schuldigern vergeben" (Matthäus 6:12).
Wenn es nur so wäre... Doch können wir vor Gott auf Vergebung hoffen, wenn wir selbst nicht dazu in der Lage
sind? Oder werden wir solange geprüft, bis wir diese Lektion gelernt haben? Es könnte sich also lohnen, über den
eigenen Schatten zu springen. Im Großen wie im Kleinen.
"Würde es stimmen, dass unser Gott, wie im Alten Testament beschrieben, Massenmorde und Massaker befielt, dann wäre es zumindest nicht mein Gott!" (Zitat von Dan Davis aus "7 - Der Schlüssel zur Offenbarung").
(COVER UP! Newsmagazine, 18.06.2010)