Das Kameras nicht nur zur Bespitzelung der Bürger eingesetzt werden können sondern auch
von Bürgern gegen die Staatsmacht, um auf diese Seite kriminelle Aktivitäten zu entlarven, ist
die positive Seite der Medaille. Jüngstes "Opfer" einer versteckten Kamera wurde der österrei-
chische ÖVP-Delegationsleiter im Europaparlament Ernst Strasser, der heimlich dabei gefilmt wurde, wie er seine Unterstützung zu einer Gesetzesänderung gegen Honorar einwilligte.
Die Zeitung
Sunday Times filmte mit versteckter Kamera den österreichischen Politiker und sorgte
nun durch
ihre Enthüllungen für seinen Rücktritt. In dem Video
bestätigt der österreichische Politiker in der Vergangenheit
schon in
sechs anderen Fällen Bestechungsgelder angenommen zu haben und outete
sich als Lobbyist. Für 100000
Euro Bestechungsgeld sagte er zu, bei einer
Gesetzesänderung behilflich zu sein. Nach den Aufdeckungen des
Skandals
behauptete Strasser, er habe nur zum Schein eingewilligt. Da er jedoch
keine Anzeige erstattete bevor
die Enthüllungsvideos veröffentlicht
wurden, wirkt seine Aussage auf viele nur wie eine Schutzbehauptung.
Neben der Zahlung von 100000 Euro wurden ihm im Zusammenhang mit dem
Geschäft auch kostenlose First
Class-Flüge und eine weitere
Zusammenarbeit zugesagt. Es ist anzunehmen, dass die die gegen die
Bevölkerung
angewendete Überwachungstechnologie von den Bürgern und Aussteigern in Zukunft auch immer häufiger
gegen die Führer ihes Landes eingesetzt werden wird und uns in den nächsten Jahrzehnten noch einige krimi-
nelle Enthüllungen ins Hause stehen. Gegen Ernst Strasser wurde jedenfalls inzwischen ein Strafverfahren
eingleitet.
(COVER UP! Newsmagazine, 22.3.2011)