Allerdings zeigte die Hetzkampagne gegen Frau Däubler-Gmelin auf politischer Ebene zur damaligen Zeit
umso mehr
negative Wirkung, obwohl sie dem angeblichen Zitat, welches
sie gegenüber dem Journalisten
geäußert haben soll, glaubhaft
entschieden widersprach. Ergänzend schrieb Frau Däubler-Gmelin Dan Davis
am 15. März 2005 folgendes zu diesem Thema:
"Sie haben sicherlich auch zur Kenntnis genommen, dass meine Kritik an
der Politik von Präs. Bush heute eigent-
lich von allen Verantwortlichen
geteilt und z. T. sehr viel schärfer wiederholt wird. Leider sind sie - im
Hinblick auf
Folter, das Rechtssystem, das illegale Vorgehen im Irak,
die unverantwortliche Haltung gegen UN und den
Internationalen Strafgerichtshof..... - heute mehr als offensichtlich
berechtigt. Auch die Vorgehensweise gegen die
Presse gehört sicherlich in
diese Richtung. Im übrigen können Sie das alles in US-Zeitungen sehr gut
nachlesen,
teilweise früher und schärfer als im Spiegel.
Lassen Sie mich
nur nochmals darauf hinweisen, daß Gleichstellungen Bush-Hitler nicht meine
Sache sind, da die
Nazis historisch singuläres Unrecht getan haben. Diese
Verzerrung war vielmehr Sache des Journalisten, der sonst
nie in seinem Leben
in die Tagesschau gekommen wäre - wenige Tage vor der Bundestagswahl, das
wahr wohl für
seine Eitelkeit zu verlockend.
Im übrigen finde ich es gut,
wenn auch Sie sich mit dem Zustand und der Entwicklung in unserem Land, in
Europa
und in der Welt auseinandersetzen."
(Quelle: D. Bosch (Dan Davis), 15. März 2005 / Aus Schreiben von Frau Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin)
Auch der Buchautor und Herausgeber des Magazins COVER UP!
Dan Davis
wurde Augenzeuge des Vorfalls
am Stuttgarter Flughafen im Jahr 2002. Im
Jahr 2005 folgte er einer Einladung von Frau Herta Däubler-Gmelin
in die SPD-Zentrale in Tübingen, um dort unter vier Augen mit ihr über das
Weltgeschehen und einige andere
Dinge zu reden.
Dan Davis kann aus seinem Gespräch mit Frau Herta-Däubler Gmelin bestätigen, dass die Vorwürfe zum
damaligen angeblichen Bush-Hitler-Vergleich von ihr auch vor ihm glaubhaft ausgeräumt wurden und es sich
hierbei um eine
Verdrehung der wahren Aussage handelte, welche ihr in Folge in den Mund
gelegt wurde.
Überschreiben könnte man das Treffen mit einem offenen
Meinungsaustausch über das Thema Weltpolitik.
Aber ein Thema am Rande war natürlich auch der Vorfall am Stuttgarter Flughafen, der ein glückliches Ende
nahm.
Das die SPD, welche sich vor dem 2. Irakkrieg größtenteils gegen ein militärisches Eingreifen aussprach
und
eine friedliche Lösung einem Angriff vorzog, nicht gerade der
Wunschkandidat der USA bei der Bundestagswahl
vom 27. September 2009
gewesen ist
, versteht sich von selbst. War doch die CDU, allen voran die jetzige Kanzlerin
Angela Merkel, viel mehr dem Vorgehen der USA im Irak angetan und unterstützte es größtenteils. Wer erinnert sich nicht an die Aussagen von
Donald Rumsfeld bezüglich des "alten" und "neuen Europas" bezogen auf Länder wie Frankreich und Deutschland.
Nach der desaströsen Niederlage der SPD im Jahr 2009 kündigte
Franz Müntefering dann auch in Folge an, auf dem SPD-Parteitag vom 13. bis 15. November 2009 in
Dresden nicht
mehr als Vorsitzender zu kandidieren.
Franz Müntefering wird unter anderem herausragend erwähnt, da er das Investitionsverhalten von Investment-
gesellschaften und Hedge-Fonds kritisierte. Derartige Kritik wäre bis dahin nur von Globalisierungskritikern (zu denen Gruppierungen
wie ATTAC und andere gezählt werden) geäußert worden, liest man bei
Wikipedia. Er
verglich diese mit Heuschrecken und löste damit die
"Heuschreckendebatte" aus. Vor dem 2. Irakkrieg nach dem
11. September 2001 sagte Müntefering, dass eine von der SPD geführte Bundesregierung auch dann ein militäri-
sches Vorgehen gegen
den Irak nicht unterstützen würde, wenn sich dieses auf ein Mandat der
Vereinten Natio-
nen stützen würde (Quelle: FAZ, 11.09.2002, Nr. 211,
S.2).
Nur wenige Tage vor dem Wahldesaster musste sich der kritische SPD-Politiker wohl unweigerlich an die unheilvollen Minuten, welche die SPD-Politikerin Herta Däubler-Gmelin auf dem Stuttgarter Flughafen im
Jahr 2002 durchlitten hatte, erinnert fühlen, als er am 14. September 2009 (auch der Vorfall um Frau Däubler-
Gmelin fand im Monat September statt) beim Anflug auf den Flughafen Stuttgart in einer
Fokker 100 saß, bei
der das Fahrwerk ebenfalls nicht ausfuhr.
Diesmal ging der Vorfall nicht ganz
so glimpflich ab. Denn die Maschine, in der Franz Müntefering saß, musste
eine Notlandung hinlegen und wurde dabei schwer beschädigt. Doch
die Passagiere blieben glücklicherweise
unverletzt. Wenige Tage später verkündete Franz Müntefering im September 2009, nicht mehr kandidieren zu
wollen.
Fazit: Nicht ausgefahrene Fahrwerke als zufällige Vorboten "politischer Abstürze"?