Florian Mast: Naja, ich lese erstmal gründlich
das
Textmanuskript des Autors durch, dabei
entstehen schon die ersten Bilder vor
dem in-
neren Auge. Die Herausforderung ist dann
die Umsetzung dieser imaginären
Bilder von
der ersten Bleistiftskize bis zur farbigen Illus-
tration − ich
arbeite hier am liebsten mit Aqua-
rellfarben, Pastellkreide und/oder
Holzstiften.
Zur Konkretisierung der Darstellung muss ich manchmal Personen,
Pflanzen, Gebäude, Land-
schaften, Bücher oder Zeitschriften heranziehen.
Für
SALOMEJKA habe ich bis zur Herstellung
der fertigen Druckvorlage fürs Buch,
glaube ich,
sechs Monate verbraten...
Dan Davis: Es gab ja damals eine witzige
Geschichte. Denn als wir über das Projekt
sprachen, sagte ich Dir, dass „Salomejka“ sich
von „Salome“ ableitet und diese
Geschichte
einst Teil von einem Buch von mir war, in dem
der damals noch
kleinen „Salome“ diese Geschi-
chte von ihrer Mutter erzählt wird. Als Du Dich
an
die bildliche Umsetzung von Salomejka ge-
macht hast, hast Du ihr eine Kette mit
einem
ägyptischen Ankh um den Hals verpasst. Erst
als Du damit fertig warst, bist Du auf meiner
Kunsthomepage über die Darstellung von Sa-
lome (Bild aus dem
Jahr 2001) gestolpert, auf
der ich diese ebenfalls mit einem Ankh um den
Hals
dargestellt hatte – und die zudem auch vom
Typ her Deiner Interpretation sehr
nahe kommt.