Dan Davis: Überall sein Gesicht zu sehen
ist ein gutes Stichwort. Wie empfindest Du
persönlich die Debatte über den ständigen
Ausbau eines Überwachungsstaates, ange-
fangen von der Überwachung von Emails,
Telefonen, Internet bis hin zu Datenspei-
cherungen und immer mehr Überwa-
chungskameras. Siehst Du diese Entwick-
lung durchweg positiv, oder hinterlässt es
doch ein mulmiges Gefühl, was Daten-
missbrauch und gläserner Bürger angeht?
Jeannine Mik: Ich stehe diesem Thema mit
gemischten Gefühlen gegenüber. Ich meine,
sobald man mehr oder minder aktiv im
Internet ist, scheint sein Name überall auf.
Gut, das ist vermutlich noch beabsichtigt,
aber mich schockiert, wie einfach auch Tele-
fonnummer oder sogar die Privatanschrift
ermittelt werden können. Von jedem x-be-
liebigen User. Generell bin ich der Ansicht,
dass ein Eingreifen in die Privatsphäre
(Email, Telefon, Datenspeicher) von Otto
Normalverbraucher in keinster Weise ge-
rechtfertigt ist. Allerdings sollte es der Po-
lizei bei „verdächtigen“ Personen jederzeit
möglich sein. Wie man „verdächtig“ nun
definiert, ist wiederum Auslegungssache
und sicherlich eine Entscheidung, die nicht
wir Bürger fällen, sondern jemand anders
für uns.