Rechts: Cover des Buches"Intelligenzen
im Kosmos"von Roland Roth.
Dan Davis: Aus den Schriften, die als
das Judas-Evangelium gehandelt wer-
den, geht hervor wie Jesus seine Jün-
ger ironisch kommentiert, weil sie sich
auf Ereignisse aus dem Alten Testa-
ment und den dort erwähnten „Gott“
beziehen. Jesus behauptet dort, dass
dieser dort genannte Gott teilweise
nicht der wahre ist. Nur Judas scheint
das Geheimnis zu kennen. Er scheint
aufgrund seiner Äußerungen bei eini-
gen seiner Jünger auf Unverständnis
zu stoßen. Siehst Du einen signifikan-
ten Widerspruch zwischen dem alten
und dem neuen Testament? Oder
eher nicht?
Roland Roth: Durchaus, denn das Alte
Testament zeigt uns häufig einen unbarm-
herzigen und kompromisslosen Gott, für
den zahllose Menschenleben kaum ein
Pfifferling wert waren. Vertreibung, Men-
schenopfer, Sintflut, Sodom & Gomorrha
und viele andere Unsäglichkeiten sind
dabei nur wenige Beispiele. Wenn Jesus
also von dem dort genannten Gott als
den "nicht wahren" Gott spricht, könnte
er damit durchaus gemeint haben, dass
dieser "Jehova" gar nicht so "göttlich"
war, wie er später dargestellt wurde. In
der Paläo-SETI-Forschung wird anhand
den alten Überlieferungen und in deren Neuinterpretationen deutlich, dass "Je-
hova" menschliche Schwächen besaß und
sicher nicht "allwissend " war.