Zum Thema „Weltuntergang“ bin ich im Zwiespalt:
Während mir Panikmacher auf die Nerven gehen,
die zu jedem irgendwie passenden Datum (wie jetzt
in 2012, der nächste kommt dann schon 2013, ein
weiterer 2017, 2033, 2089, 2199 usw.) einen alles ver-
nichtenden Weltuntergang prophezeien, in dem die
selbsternannten „Aufsteiger“ selbstverständlich da-
von kommen, beunruhigt mich jedoch andererseits,
dass die Menschheit gegen „echte“ Bedrohungen
kaum Abwehrmöglichkeiten bzw. Chancen besitzt,
beispielsweise verheerende Kometen- oder Meteori-
teneinschläge, biologische Gefahren durch bislang
unbekannte oder selbst gezüchtete Krankheitserre-
ger oder durch den Menschen selbst, der aufgrund
von Fanatismus, Brutalität oder Machtgier seine
eigentliche Primitivität unter Beweis stellt.
Und solche Gefahren
scheren sich keinen Deut um
ein bestimmtes Datum. Ein Kollaps der menschlich-
en Zivilisation und der Zerfall von hochwohllöblich-
en Werten ist heutzutage eine viel größere Gefahr, als
es viele „Gutmenschen“ wahrhaben wollen. Würden
wir als menschliche Spezies endlich aufhören, die
kleinen, aber zerstörerischen Machtspielchen auf
der Erde zu beenden, die Ausbeutung und Unter-
drückung von Mensch und Umwelt stoppen oder
endlich damit anfangen, falsch verstandene Globali-
sierungspolitik in den Müll zu werfen, würden uns
als Zivilisation große Chancen beschienen sein.